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Einzigartige Mondkrater

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Die Erde blubbert und faucht überall um mich herum. Qualm steigt aus dem Boden auf, es dampft aus dutzenden Löchern. Ein Geruch nach faulen Eiern macht sich breit – Schwefel.

Im Gegenlicht der untergehenden Sonne wirkt das Szenario surreal, wie eine Kraterlandschaft auf dem Mond.

Die Gegend macht ihrem Namen alle Ehre: Ich befinde mich bei den Craters of the Moon. Ein Thermalfeld mitten im Herzen der Nordinsel Neuseelands.

Die Region ist Teil der „Taupo Vulcanic Zone“ und immer noch vulkanisch und geothermisch aktiv mit unzähligen sprudelnden heißen Quellen. Neuseeland generiert 20 Prozent seiner Elektrizität aus geothermischer Energie. Die meiste davon kommt aus der Taupo Vulcanic Zone.

Eine ziemlich krasse Location. Sehr besonders. Mir wird ihre Einzigartigkeit bewusst. Sie ist ebenso einzigartig wie jedes Lebewesen, wie jedes Leben und auch jeder Augenblick unseres Lebens.

Zuhause bei meinen Kinderbuchlesungen denke ich über das Thema Einzigartigkeit immer gemeinsam mit den Kindern nach. Der schräge Vogel Lora aus meinem Kinderbuchprojekt Friedolins Freunde gibt den Impuls dafür. Mehr Infos dazu findest du hier: http://friedolinsfreunde.de

Bist du dir darüber bewusst wie einzigartig du bist und wie besonders dein Leben ist? Und wie du es nach deiner Einzigartigkeit ausrichten kannst?

Die Craters of the Moon jedenfalls sind wirklich ein faszinierendes Naturschauspiel. Genauso beeindruckend wie die Entstehung dieses Thermalfeldes: Es trat durch den Bau eines Kraftwerks an die Erdoberfläche.

Das war in den 1950er Jahren. Damals senkt hier ein Erdwärmekraftwerk den Grundwasserspiegel. Dadurch verändert sich der Druck, das Gebiet wird sehr heiß und läßt Dampf ab. Die thermische Aktivität nimmt drastisch zu und wächst auch heute noch: Mehr und mehr Erdlöcher und dampfende Krater mit kochendem Schlamm tun sich auf – die Craters of the Moon.

Sie liegen in der Nähe des Ortes Taupo am gleichnamigen See. Lake Taupo ist Neuseelands größter See, 40 Kilometer lang und knapp 30 Kilometer breit – etwa so groß wie Singapur. Auch die Geschichte dieses Sees ist unglaublich.

Der See liegt in der Caldera, also im Kessel des ausgebrochenen Vulkans. Der letzte Ausbruch ist zum Glück eine Weile her, das war 180 n.Chr. Aber er ist gigantisch – die größte und gewaltigste Eruption, die je von Menschen aufgezeichnet wurde.

Das Auswurfmaterial verteilt sich damals über 30.000 Quadratkilometer und Neuseeland wird komplett mit Asche bedeckt, an manchen Orten bis zu zehn Meter hoch. Alles Leben ist zerstört.

Danach bildet sich nach und nach Lake Taupo in seiner Caldera. Heute ist er ein Naherholungsgebiet. Über 30 Zuflüsse versorgen ihn mit frischem Wasser.

Es gibt aber nur einen Abfluss. Das gesamte Seewasser fließt in den Waikato River – den längsten Fluss Neuseelands.

Und auch das führt zu einem spektakulären Naturphänomen: Den Huka Falls, die meistbesuchte Attraktion des Landes.

Wenige Kilometer hinter dem See zwängt sich das eisblaue und klare Wasser des Waikato Flusses durch einen engen Canyon.

Das Flussbett, vorher noch 100 Meter breit, verengt sich an dieser Stelle enorm: Das Wasser wird in einen nur knapp 15 Meter breiten Canyon gedrückt. Es wirbelt wild und mit lautem Getöse zwischen den engen Felswänden hin und her und reichert sich wie in einem Whirlpool mit viel Sauerstoff an.

Das ist im wahren Wortsinne berauschend! Ich stehe am Flussufer und kann nicht aufhören den gigantischen Wassermassen zuzuschauen. Ein einzigartiger, sehr imposanter Anblick.

Am Ende des Canyons stürzen sich 220.000 Liter Wasser pro Sekunde (!) durch die Engstelle im Felsen elf Meter in die Tiefe.

Danach findet der Fluss wieder in seinen gewohnten Fluss und kommt in seinem breiten Bett zur Ruhe.

Alles Liebe,

deine Julia

Selbst.bewusst.sein – lebe deine Träume✨

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